Bevor man an Sammelbestellungen usw. denkt, sollte man zunächst das Ganze näher betrachten und auch mal kritisch hinterfragen.
Zunächst, dies wäre schon eine schöne Möglichkeit einige kg einzusparen. Dabei sollte man aber auch auf evtl. Nachteile oder Nebenwirkungen achten bzw. die anstehenden persönlichen Betriebsbedingungen.
Elektrische Daten
Herkömmliche Blei-Säure-Akkus für den GT haben eine Kapazität (je nach Typ) von ca. 60 Ah bis 72 Ah. Gemessen wir dies bei 20°C mit einem Entladestrom von 5% des Nennwerts bei 2-stündiger Entladung bis min. 10,5 V.
Jedoch gibt es noch einen anderen wichtigen Wert, die Startleistung bei Kälte (d. h. für den Anlassvorgang). Gemessen nach EN (Euro-Norm) bei -18°C (für 10sec. bis min. 7,5V), z. B. für Akkus mit 66 Ah eine Startleistung von 510A oder 70 AH mit 540A.
Diese herkömmlichen Akkus liegen gewichtsmäßig zwischen 17 bis 20 kg, oder auf die Leistung bezogen bei ca. 35 Wh/kg.
Die neuen Lithium-Eisen-Phosphat Akkus verfügen vergleichsweise hierzu über ein wesentlich günstigeres Verhältnis von Leistung zu Gewicht, üblich ca. 90 Wh/kg.
Da der Anbieter die Kaltstartleistung nicht nach üblicher EN (bei -18°C) angibt, sondern bei 0°C (macht sich besser) kann sie nicht direkt verglichen werden, liegt dadurch aber ca. 35% darunter. D. h. bei Angabe 410A wäre dies vergleichbar mit ca. 300A der üblichen EN-Norm. Zur Kapazität gibt es keine Angaben zur Messnorm, scheint aber auch etwas optimistisch zu sein.
Die Eignung „Ausreichend Startstrom für Motoren bis 2300cm³“ ist schon sehr grob. Es kommt dabei hauptsächlich auf den verwendeten Anlasser bzw. dessen Leistungsaufnahme an. Diese hängt v. a. ab von Zylinderzahl, Verdichtungsverhältnis, Ölsorte / Viskostät und natürlich besonders von der Temperatur und Betriebsbedingungen. Der GT verfügt über einen rel. kleinen Vorgelegeanlasser, also diesbzgl. eher genügsam.
Insgesamt erscheint mir die 12 Zellen-Variante selbst bei Sommerbetrieb für einen GT etwas klein. Ist eher etwas für ein mittleres bis größeres Motorrad. Angebrachter wäre da schon die 16-Zeller oder zwei 8er, noch besser wären zwei 12er.
Wobei man insgesamt schon strommäßig unter ungünstigen Bedingungen schon etwas haushalten muss. Und für Winterbetrieb, Skiurlaub u. ä. kaum geeignet.
Näheres zu LiFePo4 –Akkus s.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Ei ... kkumulator
Bzgl. Dauerhaftigkeit / Lebensdauer bei der Verwendung liegen bis jetzt noch wenig Erfahrungen vor (so Jubel-bla bla: „… läuft seit 8 Wochen problemlos“ sagt diesbezüglich nicht wirklich etwas). Zumindest dürften sie aber bei fachgerechtem Umgang längere Stillstandzeiten leichter überstehen als die klassischen Fz.-Batterien und haben auch geringe Selbstentladung.
LiFePo4 –Akkus reagieren jedoch sehr empfindlich auf Unterspannung (Tiefentladung) bzw. Überspannung. Tiefentladung (unter ca. 10,5V) kann die Batterie schädigen. Zur Ladungsteuerung werden deswegen auch Geräte zur Balancierung angeboten, welche zu Angleichung ungleicher Ladungszuständen der Einzelzellen sorgen sollen und schon nötig erscheinen. S.
http://de.wikipedia.org/wiki/Balancer
Auch hohe Temperaturen lasen die Zellen leichter altern.
Hinsichtlich therm. Isolierung sollte man etwas vorsichtig sein, v. a. im Motorraum. Da sich dieser Akkutyp bei Stromentnahme erwärmt, könnte es unter bestimmten Bedingungen zu heiß werden.
Porsche hat übrigens ab 2010 einen solchen Akkutyp (Hersteller Gaia,18Ah, 480A (EN)) für den GT3 als Option für den Sommerbetrieb angeboten (Rennsportbatterie), allerdings auch zu einem „sportlichen“ Preis (ca. 2000€ incl. Lademanagement/Balancer). S.
http://www.porsche.com/germany/aboutpor ... 9-11-23-02
Ein anderer Anbieter (mit eingebauter Schutzschaltung)
http://faktor.de/batterien-einzelzellen ... l-bms.html
Andere Batterietypen
Wenn es etwas günstiger und alltagtauglicher sein soll käme evtl. auch eine Odyssey in Frage , s. z. B.
http://www.isa-racing.com/index.php/cat ... ae57f37d37
Ich habe im GT eine AGM Batterie Odyssey 925, hat (nur) 28Ah, also auch weniger als die üblicherweise verbauten herkömmlichen Batterien. Das wirkt sich naturgemäß auf die zu entnehmende Strommenge aus, also z. B. für längeren Musikgenuss bei Fahrzeugstillstand weniger geeignet. Bei der Startleistung bei Kälte (d. h. für den Anlassvorgang) liegt die Odyssey 925 (jetzt Typ Extreme 35) sogar etwas über den üblichen, größeren Batterien.
Weiter Vorteile der Odyssey sind (bei gleicher Startleistung) kleinere Baumaße, weniger Gewicht, keine Gase, montierbar in allen Positionen, kaum Selbstentladung (bei längerer Lagerung / Fz.-Ruhe), also ähnlich LiFePo4 –Akkus. Zwar gewichtsmäßig bei ca. 11,5kg, aber auch weitgehend problemlos und alltagstauglich. Für die Fans: Soll auch infolge des geringen Innenwiderstand sehr geeignet für HiFi-Anlagen sein.
Ich habe die meinige jetzt seit ca. drei Jahren im Einsatz (mit jeweils mehrmonatigen Ruhephasen), keine Probleme (Einschränkung s. o.) und verwende sie auch im Winterbetrieb (Skiurlaub).
Bei Jeff Lucius:
http://www.stealth316.com/2-odyssey_pc925.htm
Für sommerlichen Einsatz / Rennsport (z. B. Porsche Cup) wir öfters z. B. die Extreme 22 verwendet, ca. 6,1kg.
Verschiedene "Leichte" und spezielle Batterien s.
http://trackandstreet.de/shop/category_ ... ml?pse=apq
oder
http://www.accu-24.de/
Schwerere Typen
Weniger gut waren meine Erfahrungen mit der (meist hochgelobten) Optima-Batterie.
Etwas schwerer als Serie, normaler Betrieb, aber nach zwei Jahren schwächelte sie schon spürbar und ein Jahr später ein Fall für den Sondermüll.
Bis jetzt gute Erfahrungen in einem anderen Fahrzeug habe ich mit einer anderen AGM-Batterie gemacht. Marke Megalight, ca. normales Gewicht, hohe Startleistung (spürbar), alltagstauglich, problemlos.
Vorsicht
Bei besonders günstigen Angeboten von speziellen Batterien sollte man vorsichtig sein, es gibt da teils überlagerte Exemplare, Nachbauten und Fälschungen.