Seite 1 von 2

Odysse einer Automatik-Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 29 Sep 2010, 12:04
von kenn-kein-nicknamen
Servus,

ich hab mir ja vor ca 7 wochen einen 3000gt gen2 zugelegt. Ein Sauger mit Automatik. Da als ich ihn gekauft hab der 4. Gang nicht ging, hab ich ihn direkt zum Getriebeinstandsetzer geschafft, das mal komplett neu zu machen. So 5 Tage waren von ihm veranschlagt.

Getriebe also ausgebaut, gesehen jaaa, bremsband gerissen, ein paar lamellen verschmort, gut. Also gleich alles neu, Wandler, Lamellen, Bremsband, Öl, etc.
... Bremsband passt nicht. Offensichtlich hat Mitsubishi da irgendein nicht allzu verbreitetes Bremsband benutzt. Neues Bremsband bestellt, passt auch nicht. Getriebeinstandsetzer angenervt, alle je von Mitsubishi benutzten Bremsbänder bestellt - eins passt, super.
Wieder zusammen geschraubt, eingebaut... geht nicht. Rückwärtsgang rutscht durch, schaltet komisch, etc.

Nach ein paar Tagen dann die Diagnose: Elektronikfehler. Gut, kam also noch ein neuer Schieberkasten rein, leider kein Erfolg. Ventile noch mal gecheckt, alles gut. Versucht kabel durchzumessen, aber leider kein Getriebestromlaufplan... hier und da gebastelt. nach ein paar wochen hatte ers dann satt, und hat ein komplett neues Getriebe bestellt. Getriebe kommt an und... war schrott. irgendein heini hat ihn da verarscht. gut. noch ein Getriebe bestellt, sieht besser aus. Altes getriebe raus, auseinander genommen, neue teile raus - anderes getriebe auseinander, neue teile rein, das ding wieder in den lustigen allrad-antriebsstrang... geht immer noch nicht. Getriebeinstandsetzer jetzt schon merklich angenervt... nochmal 3 schieberkästen bestellt, bringt nichts...

Inzwischen ist er gerade dabei, einen Termin beim örtlichen Bosch-service zu machen, damit die mal rein schauen können. Ich fahre solange mit ner E-Klasse rum, die ich als Leihwagen bekommen habe, und freue mich wenigstens darüber, dass ich einen Festpreis mit dem herrn Getriebeinstandsetzer ausgemacht habte *g* auch wenn ich Steuern und Versicherungen bezahle, die für eine E-Klasse definitiv zu hoch sind... naja... ich hoffe es wird noch...

Re: Odysse einer Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 29 Sep 2010, 12:33
von sbrunthaler
Viel Glück, und halt' uns auf dem Laufenden!

Grüsse,
Stefan B.

Re: Odysse einer Automatik-Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 30 Sep 2010, 15:02
von icke39
ja, daß würde mich auch interessieren wie das weitergeht. Klingt ja auch ein bißchen amüsant das Ganze.

Re: Odysse einer Automatik-Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 09 Nov 2010, 23:04
von kenn-kein-nicknamen
so, mal wieder zeit für ein update. Mein Getriebeinstandsetzer hat mich angerufen, und meinte er wäre fertig, ich kann den gt abholen. also bin ich fröhlich hingefahren, und erstmal probefahrt gemacht. dabei auf die landstraße, etwa 100 und saftig umdrehungen. .. hmm. also angehalten, langsam angefahren, gänge mitgezählt, 1...2...3... ... ... ... 4. gang kam nicht. also zurück mit dem meister geredet, und zusammen eine probefahrt gemacht. der wollte mir dann weiß machen, dass ich oben schon im 4. gang bin. und der 1. nur kommt, wenn ich anfahe, sobald ich rolle wohl angeblich schon der 2. ... völliger schwachsinn also. hab ihm dann gesagt, dass ich vielleicht kein getriebeexperte bin, aber auch nicht total bescheuert, und schon nohc merke, wenn da n gang fehlt. er hatte die arbeit am gt ganz offensichtlich satt, nach dem er unzählige male das getriebe ein- und wieder ausgebaut hat, lamellen öl und filter gekauft und gewechselt, und an allen möglichen stellen gesucht, hat er sich wohl dazu entschlossen, nicht noch mehr geld in den sand zu setzen und zu versuchen mich zu bescheißen. sein nächster erklärungsversuch war dann, der overdrive-knopf wäre kaputt und permanent an, deswegen schaltet er nicht in den 4. (obwohl die overdrive-lampe nie leuchtet). technisch sei das getriebe aber sauber. auf meine frage, warum er das ding dann nicht einfach überbrückt ums zu testen oder nen anderen dummen schalter einbaut, meinte er, so einfach ist das da nicht, alles hoch komplex, schalter austauschen unmöglich, ich müsse mir schon eine komplett neue schaltkulisse besorgen, da diese hier eh ausgeschlagen war (das stimmt sogar, wenn der wahlhebel auf p steht, lässt sich der wagen manchmal nicht mehr starten, dann muss man erst etwas am hebel rütteln. auch so hat er recht viel spiel). aber die schaltkulisse wäre wohl baujahrabhängig und so nicht schnell zu beschaffen. nach etwa eineinhalb stunden diskussion sind wir dann zu dem punkt gekommen, dass der das auto zum nächstgelegenen bosch-service schickt, und dort eine diagnose sowie einen kostenvoranschlag machen lässt. laut seiner meinung ist das getriebe mechanisch 1a, nur die elektrik, also overdriveknopf oder sonstiges stimmt nicht, das müsste bosch ja dann mitbekommen. solange mir bosch aber nicht bescheinigt, dass es mit einer elektrikreperatur wirklich 1a funktioniert, bekommt der gute mann natürlich sein geld nicht. gestern sollte das auto zu bosch geschafft werden, ich hoffe da ist es inzwischen angekommen. nachdem ich eine gesunde skepsis dem getriebeinstandsetzer gegenüber entwickelt hatte, hab ich noch einen freund von mir beauftragt, sich doch mal mit der sache zu beschäftigen, er hat dabei herausgefunden, dass wenn der 4. gang nicht schaltet egal was man macht, dass das zeichen für mitsubishigetriebe ist, dass ein getriebedefekt vorliegt und das getriebe kurz vor einem schaden steht. das erkärt zumindest die sache mit dem overdrive. außerdem gab es diesen fehler wohl schon häufiger, konnte aber bis jetzt von noch niemanden behoben werden. was er mir noch mitteilte war, dass es zumindest nicht am mechanischen getriebe selbst liegt, sondern an etwas anderen. würde ich jetzt nach der instandsetzung wieder fahren, wäre das getriebe innerhalb kürzester zeit wieder kaputt. so haben sich schon ein paar leuten mit instandsetzungen in die nesslen gesetzt. also geht jetzt die suche weiter, woher das steuergerät (welches 3 mal getauscht wurde, an dem liegt es also nicht) der meinung ist, das getriebe stehe kurz vor dem aus. ich vermute, dass es irgendein sensor oder kabel hinter sich hat, hoffentlich ist bosch da schlauer. sonst hilft nur durchmessen, irgendwie ohne schaltplan...

falls einer von euch eine idee hat, wäre ich natürlich auch sehr dankbar. alternativ werd ich das gute stück wohl abmelden und mir etwas anderes suchen müssen, wäre schade

achja, den guten bosch darf ich selbst bezahlen, er ist der meinung, die getriebeinstandsetzung ist mit der mechanischen erneuerung der teile getan. ich persönlich seh das ja eher anders, und bin der meinung, das getriebe ist instand gesetzt, wenns ordentlich schaltet und der 4. gang geht. mein anwalt ist da aber schon dran :)

Re: Odysse einer Automatik-Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 10 Nov 2010, 07:41
von SteirAIR
Also ich würde das schon auch so sehen das ein rep. Getriebe alles können sollte
was es halt so kann. Klär aber ab ob wirklich das Getriebe selber was hat, oder
eventuell ein Schalter oder sonst was in der Peripherie. Sonst hast die Anwaltskosten
auch noch am Hals.

Re: Odysse einer Automatik-Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 11 Nov 2010, 20:19
von icke39
Der 4. Gang ist bei 4300 U/min begrenzt (entspricht ca. 120mph). Wenn du also 6500 U/min hast und er schaltet nicht mehr, dann bist du im 3. Gang. (Sollte dann so 150km/h sein)

Das Getriebe ist in der Tat etwas fuchsig. Da steht dir einiges noch bevor.

Falls nicht weit weg, wende dich mal an Baldsiefen Mitsubishi_Subaru Werkstatt in Bensberg/Bergisch Gladbach (bei Köln). Die sollten wissen wie das Getriebe funzt (nebst Elektrik). Die hatten, als ich sowas noch hatte, meins auch mal zerlegt und neu gemacht. (Bremsbänder waren zerbröselt.)

Einfach mal googel. Einfach mal anrufen, und Tips holen, sollte möglich sein.

Gruß
Falko

Re: Odysse einer Automatik-Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 21 Nov 2010, 11:16
von kenn-kein-nicknamen
ok, vielen dank dafür, ich werd mich an die mal wenden, vielleicht gibt es von denen noch hilfreiche tipps.

an sonsten an news: der örtliche bosch-service mag keinen kostenvoranschlag machen. der meinte, wenn er nicht weiß, was es ist, sagt er auch nicht wie teuer es wird. er kann zwar mal dran rumbasteln und gucken ob er was findet, aber ohne garantie für irgendwas, und ich muss jede stunde bezahlen. also unzufriedenstellend. und ne diagnose konnt er auch nicht machen, kein passender stecker. das übernimmt jetzt nächste woche der mitsubishi-händler. achja, und eine komplett neue schaltkulisse ist bestellt. ich bin gespannt

Re: Odysse einer Automatik-Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 24 Nov 2010, 18:54
von kenn-kein-nicknamen
ich hab bei der besagten werkstatt mal mit dem meister telefoniert. der meinten zu mir, tipps ist nicht. wenn muss ichs auto hinbringen, und die messen sich mal rein. aber auch ohne garantie, dass sie was rausbekommen, weil ja japanisches auto, da kann es sein dass die unterlagen fehlen. und zum reinbringen müsste ich ihn die 700 km nach köln aufm anhänger schleppen, das ist alles halbwegs unbefriedigend.

da aber inzwischen die meisten teile getauscht sind, bleibt ja nicht mehr so viel, was ärger machen kann.

Mechanisches Getriebe ist ok, Wandler ist ok, Steuergerät ist ok, kabel und kontakte zwischen steuergerät und getriebe sind ok, ventile sind ok, wahlhebel und schaltkulisse sind ok, weil alles komplett neu. was bleibt denn da noch? nur die sensoren die zum getriebesteuergerät gehen, oder?

gibts da irgendwo unterlagen drüber? so viel kann das doch nicht sein, was bekommt so ein steuergerät? ein bisschen pedalstellung, ein bisschen öltemperatur und drehzahl. viel kanns doch nicht sein. wenn man wüsste wo welcher sensor anliegt und wie man den durchmisst, würde man da evt. was finden. hat jemand von euch nen tipp?

Re: Odysse einer Automatik-Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 24 Nov 2010, 20:09
von Tiberius
hier die Pins die von ECU nach A/T Controller gehen:
Bild

Re: Odysse einer Automatik-Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 24 Nov 2010, 22:35
von kenn-kein-nicknamen
erstmal danke. so ad hoc versteh ich das aber noch nicht. terminal no ist die pin-nummer am getriebesteuergerät? wie werden die erstmal durchgezählt? und wofür sind dann die anderen pins, die da dran hängen?

Re: Odysse einer Automatik-Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 24 Nov 2010, 23:08
von Tiberius
nee das ist die pinliste an der ECU. Hier ist die Nummerierung:

Bild

Am Getriebesteuergerät kommt noch viel mehr rein, davon hab ich aber nur ein Schaltdiagramm in Papierform. Eine Pinliste ist da nicht dabei.
Ein- und Ausgänge am Getriebesteuergerät sind aber definitiv noch der Kickdown-Schalter am Gaspedal, Temperatursensor fürs Getriebeöl, zwei Pulsgeneratoren im Getriebe, 6 Drähte vom Schalthebel, Overdrive-Schalter, Rücklichtschalter, Tempomat, Geschwindigkeitssensor, TPS, Diagnosestecker, Zündungsplus, Batterieplus und mehrere Masseanschlüsse.
Das Ding hat 3 Stecker mit insgesamt 42 Positionen.

Re: Odysse einer Automatik-Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 26 Nov 2010, 15:20
von kenn-kein-nicknamen
42? uha. da hat man also spaß beim durchmessen.....

hast du ne ahnung, auf was man es evt bei dem problem durchmessen könnte? also ich sag mal, der sensor fürn kickdown wirds vermutlich nicht sein, denn egal ob der an oder aus ist, das getriebe kommt nie in die verlegenheit, den letzten gang nicht mehr schalten zu wollen...

hast du auch ne tabelle mit den entsprechenden sollwerten?

Re: Odysse einer Automatik-Getriebeinstandsetzung

Verfasst: 26 Nov 2010, 23:07
von Tiberius
Ja hab ich auch. Steht im Wartungshandbuch, Sektion 23 Seite 22 drin. Kannste hier runterladen
Bezieht sich zwar auf das FWD-Getriebe F4A33-1 aber ich denk da dürfte sich elektrisch nicht viel unterscheiden.
Haste das genaue Modell von deinem Getriebe?