Motoröl

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mitsublue
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Motoröl

Beitrag von mitsublue »

Motoröl

Zunächst
Sozusagen als Gnade der frühen Geburt stellt unser Motor 6G72 keine übermäßigen Ansprüche an das Motoröl. Er wurde praktisch auf die damaligen Ölqualitäten abgestimmt, so dass die Öle heutiger Qualität seine Ansprüche übertreffen.
Im Gegensatz zu manchen neueren Entwicklungen z.B. VW-Pumpe-Düse- oder BMW-M3 / M5 Motoren brauchen wir uns also nicht mit ausgefallenen Ölqualitäten und Mitschleppkanistern im Kofferraum beschäftigen.
Deswegen möchte ich nicht zu tief in die Thematik eintauchen.
Dennoch einige allgemeine Hinweise, insbesondere auch da wir (fast alle) einen Turbomotor fahren.

Ölwechselintervalle
sollten eingehalten werden, normalerweise 7500km oder 1x jährlich, ggf. bei ungünstigen Umständen (z.B. sehr scharfe Fahrweise, häufiger Kurzstreckenverkehr) auch häufiger. Füllmenge ca. 4,6l. Dabei stets auch den Ölfilter wechseln.

Qualität
Inzwischen sind die verschiedenen Qualitätseinstufungen bzw. Normen sehr unübersichtlich geworden, außerdem gibt es noch verschiedene Werksnormen bzw. -zulassungen.
Dennoch einige Anhaltspunkte
Das Öl sollte u. a. gemäß der API – Spezifikation (USA) die derzeit höchste Stufe SJ /CF erfüllen („höherer“ S.. Buchstaben ist besser) und außerdem nach der europäischen ACEA - Norm die Stufe A3/B3 (höhere Zahlen sind besser).
Eine Zulassung für versch. Werksnormen (BMW - Longlife – Zulassung, Porsche Freigabe oder oder MB-Betriebstoffliste) kann ebenfalls positiv gesehen werden.
Generell kann man davon ausgehen dass die jeweiligen gehobenen Öle bzw. Spitzenprodukte der renommierten Hersteller den Ansprüchen unseres Motors voll genügen.

Bei Qualität geht es nicht nur um die reinen Schmiereigenschaften und Verschleißschutz, sondern auch um möglichst lange Einhaltung der Viskosität, geringen Ablagerungen (kein Schwarzschlamm), Schonung der Kats (durch geringe Phosphoranteile), geringe Reibung, geringen Verdampfungsverlusten u.ä.

Mineralisch, teilsynthetisch oder vollsynthetisch
Die gibt die Herkunft des Grundöls an. Teil- oder v. a. vollsynthetische Öle bieten eine Reihe von Vorteilen z.B. geringere Reibungsverluste, weniger Verschleiß, geringerer Ölverbrauch, gleichbleibendere Viskositäten, teilweise ermöglichen sie auch längere Ölwechselintervalle. Nachteilig ist der höhere Preis, welcher aber durch die o.g. Vorteile wieder hereingeholt wird. In Zahlen: Beim Vergleich mineralischer (15W-40) und vollsynthetischer Öle (0W-30, 5W-40) ergaben sich in einem neutralen Vergleichstest nachfolgende Verbesserungen durch Synthetiköl:
Kraftstoffverbrauch bei simuliertem Stadtbetrieb ca. - 5 %, bei Autobahnfahrt ca. -1,5%

Wechsel Mineralöl - Synthetiköl
„Umölung“, grundsätzlich möglich, obwohl es früher mal einige Schauermärchen gab. Allerdings sollte nach dem Wechsel bei reiferen Motoren (ca. ab 60 000km) ein einmaliger, zusätzlicher Ölwechsel nach ca. 3000km gemacht werden, um die durch das Syntheseöl gelösten Ablagerungen mit dem Altöl zu entfernen.

Viskosität
d. h. Zähflüssigkeit des Öls. Außer den mehr für Maschinenbauer üblichen Messverfahren wird die Viskosität üblicherweise in den SAE-Klassen angegeben. Bei Einbereichsölen (heute im PKW-Bereich kaum noch üblich) wird die Viskosität in Zahlen angegeben (z.B. 0 bis 60), je kleiner, desto dünnflüssiger. Ein nachgestelltes W (z. B. 10W) deutet auf die Eignung für Winterbetrieb hin.
Generell bringen niedrige Viskositäten leichteren Kaltstart und geringere Reibungsverluste im Motor,
Öle mit höherer Viskosität aber höhere Betriebssicherheit und geringeren Ölverbrauch
Bei den heute üblichen Mehrbereichsölen wird durch verschiedene chemische Zusätze bei niedrigen Temperaturen die Viskosität eines dünnen Öls erreicht, gleichzeitig bei höheren Temperaturen aber die Viskosität eines dickeren Öls. Beispiel. 5W-40: beim Kaltstart wie ein SAE 5W-Öl, bei flotter Autobahnfahrt wie ein SAE 40-Öl.

Zum GT
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wobei ich generell für den GT Synthetiköl empfehle.

0W-40, ist inzwischen auch von Mitsubishi freigegeben und erscheint vor allem für das Winterhalbjahr, „Hausfrauenbetrieb“ (häufige Kurzstrecken) und ruhigere Fahrer am geeignetsten. Günstig ist der vergleichsweise geringste Treibstoffverbrauch.
Allerdings kann es bei manchen Motoren (v.a. vor Modell 97) bzw. mit manchen Öltypen zu Tickern/ Klappern der Hydrostößel kommen.
Also nicht uneingeschränkt zu empfehlen.

5W-40 oder 5W-50, sozusagen ein Allround –Öl, an sich für alle mitteleuropäischen Klima- und Betriebsbedingungen geeignet, meine derzeitige Empfehlung für den GT- „Normalfahrer“.

10W-50 bzw. 10W-60, die Empfehlung für Heizer bzw. rennmäßige Einsätze (ergibt sich teilweise schon aus dem Namen, z.B. „Castrol race“)

Öle der Viskosität 15W-40 u. ä sind meistens einfachere, mineralische Öle, sozusagen nicht so ganz up to date, gehen aber auch.

Mischbarkeit
Generell möglich, allerdings sollten zur vollen Leistungsfähigkeit die Öle unvermischt eingesetzt werden.

Öl-Grenztemperaturen
Unter ca. 70°C sollte dem Motor nicht die volle Leistung abverlangt werden (für GT ohne Ölthermometer: Einige km nach Ereichen der normalen Wassertemperatur).
Ab ca. 130°C sollte man es etwas ruhiger angehen lassen.

Wer seine Erfahrungen posten möchte oder noch weitergehende Fragen hat, bitte dies unter 3000GT - Erfahrungen ..." - “Motoröl- Erfahrungen und Fragen“ bzw. Erfahrungen zum Ölverbrauch bei „Umfrage“.

"Wer gut schmiert, der gut fährt",
und
Wer Billigöl aus dem Baumarkt einfüllt, ist selber schuld.

mitsublue
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